Wichtige Hinweise zum Thema "Digitale Märklin-Anlage" :
Im Zeitalter von Märklin mfx + Soundloks gehen wir davon aus, dass die meisten Anlagenpläne wohl digital umgesetzt werden sollen. Dies ist natürlich auch sinnvoll und mit viel mehr Spaß und Erlebnis verbunden. Nun gibt es aber auch im Digitalbereich noch sehr gravierende Unterschiede, wie eine heutige Märklin-Digitalanlage betrieben werden kann.
Generell gibt es 3 Haupt-Varianten: (Für alle 3 Varianten setzen wir eine CS2 (60215) o. CS3 (60216/60226) voraus)
1.Digital Fahren (mit CS2/CS3) und konventionell schalten (mit Stellpulten 72710/72720/72730 etc.)
2.Digital Fahren, Schalten + Melden (mit CS2/CS3 + m83, m84, s88-Decodern)
3.Vollautomatische Anlagensteuerung (wie Variante 2, jedoch zusätzlich mit PC+Software)
Die meisten unserer Gleispläne (zumindest bei Anlagen über 3m² und mehreren Ebenen) sind für eine Vollautomatische Anlagensteuerung vorgesehen. Manche unserer C-Gleispläne haben bereits unsererseits die Kontaktgleise (Brems- und Stoppmelder) eingezeichnet (gelb markiert). Diese eingezeichneten Kontaktgleise (für s88-Decoder) gelten immer nur für eine Vollautomatische Anlagensteuerung via PC+Software und NICHT für die reine Schattenbahnhof- oder Block-Steuerung via CS2/CS3.
Selbstverständlich ist die Märklin Central Station 2 und 3 bereits in der Lage viele Abläufe und Schaltungen automatisch zu gestalten und ist damit (insbesondere durch ihre einzigartige "Aufnahmefunktion") vielen anderen Zentrale technisch weit überlegen. Doch eines kann bisher keine Digital-Zentrale: Langsames Anfahren und Abbremsen (bzw. Zentimeter genaues Stoppen) nach bzw. vor einem Signal. Und insbesondere bei Soundloks ist es einfach ärgerlich, wenn diese dann beim Erreichen des leider notwendigen "Stromlos-Abschnittes" eines Signales dann abrupt stoppen (ohne Bremsenquitschen) und dann plötzlich "Soundlos" sind oder auch bei Hp1 dann wieder mit V-Max wieder "Losrasen" . Klar gibt es theoretisch auch hier eine "digitale Baustein-Lösung" des Problems: Bremsmodule (zum Beispiel Märklin 72442). Aber diese Bremsmodule haben einen großen Nachteil: Sie sind teuer, in der Regel nur in eine Richtung einsetzbar und sie erfordern einen hohen Verkabelungsaufwand durch die 3 notwendigen (isolierten) Gleisabschnitte (Übergang, Bremsen, Notaus). Ferner muss dann jede einzelne Lok genau auf die jeweilige Bremstrecke eingestellt bzw. programmiert werden.
MMC-Empfehlung: Central Station 2/3 + PC-Steuerung (z.B. Windigipet, RocRail oder Traincontroller)
Ja, wir empfehlen eindeutig die Anlagensteuerung mit PC-Unterstützung bzw. Steuerungs-Software. Und gleich vorweg: PC-Steuerung heißt nicht, dass manuelles Fahren nicht mehr möglich ist, aber aufgrund unserer Erfahrung der letzten 20 Jahre und der zahlreichen von uns gebauten Märklin-Anlagen können wir nur zu dieser Variante raten. Sie ist letztendlich günstiger (als das Verwenden von Bremsmodulen), benötigt deutlich weniger Verkabelung und ist mit Abstand die sicherste und absolut abwechslungsreichste Variante für das wertvolle Märklin-Rollmaterial und mit fast grenzenlosen Möglichkeiten (inklusiver langsam anfahrender und abbremsender Loks inkl. Bremsenquitschen, automatisch auslösender Lokpfiffe, Bahnhofsansagen u.v.m.). Die Anlagensteuerung mit CS2/3 und PC-Software basiert auf dem gleichen Prinzip, wie bei der großen und echten Eisenbahn: Dem Blockstrecken-Betrieb. Und der Verkabelungs-Aufwand ist wie bereits erwähnt deutlich geringer, als bei den anderen Varianten. Denn, wir brauchen keine "Stromlos-Abschnitte" mehr (weder im sichtbaren-, noch im Schattenbahnhofs-Bereich).
Signale haben keine Zugbeeinflussung mehr, müssen somit nicht mehr mit dem Gleis verbunden werden, sondern sind nur noch für die Optik, benötigen allerdings einen Decoder (wobei dieser z.B. bei den Märklin Profi-Signalen bereits werkseitig vorhanden ist und dann nur noch über B+0 mit der Digitalringleitung verbunden werden muß). Statt der problematischen Stromlos-Signalabschnitte oder komplizierter und teurer Bremsmodule benötigen wir jetzt "nur noch" sogenannte Kontaktgleise (Brems- und Stoppmelder) + s88-Decoder (Märklin 60883 Link + 60881 Decoder). Und so ein s88-Decoder ist für jeweils 16 Kontaktgleise (in der Regel also für 8 Blöcke) ausgelegt und somit relativ günstig.
Diese Kontaktgleise sind einfach herzustellen, nämlich aus fast jedem C-Gleis. (Siehe Skizze)
Wir brauchen also nicht die teuren fertigen Märklin-Gleise 24995 kaufen, sondern können diese einfach und unkompliziert aus fast jedem C-Gleis an jeder Stelle der Anlage selber herstellen und genau dort platzieren, wo sie sinnvoll sind bzw. wir sie benötigen.
Ferner haben Kontaktgleise einen großen Vorteil gegenüber den Schaltgleisen oder Reed-Kontakten, da sie einen Dauerkontakt auslösen und keinen Momentkontakt wie Schaltgleise oder Reed-Kontakte. Sie sind somit also auch wesentlich günstiger und unkomplizierter als Schaltkontakte oder Reed-Kontakte, da man keine Magnete mehr an den Loks oder Waggons anbringen muss und es auch egal ist, wie viele Schleifer in einem Zug vorhanden sind, da einfach die erste überfahrende Achse (egal ob von einer Lok oder z.B. einem Steuerwagen) den notwendigen Kontakt auslöst. Dies hat aber auch zur Folge, dass wirklich alle Wagen AC-Achsen haben müssen. Roco, Piko oder andere Frendfabrikate müssen also auf AC umgeachst werden.
Das sogenannte "Blockstrecken-Prinzip" in Verbindung mit einer PC-Steuerung ist die zur Zeit sicherste und zugleich auch
erlebnisreichste Variante der Modelleisenbahn-Anlagensteuerung.
Welche Komponenten benötigen wir generell dafür:
1.Märklin Central Station 2/3 oder 3plus inkl. Netzteil (60061) als Bindeglied (Interface) zwischen der Modellanlage
und dem PC bzw. der Steuerungssoftware.
2.Bei größeren Anlagen noch entsprechend Booster (60175) inkl. Netzteile (60061)
3.m83 Decoder (60832) zum Schalten der Magnetartikel (Weichen, Entkupplungsgl. etc.), denn die Einbaudecoder (74461/2 + 74465)
sind zu teuer und eigentlich nur für die Teppichbahner gedacht)
4.s88-Link (60883) + s88 Decoder (60881). Bei CS3plus kein 60883, da dieser bereits eingebaut ist.
5.Einen PC / Laptop. Kann ein älteres Modell (3-4 J. alt) sein, da die Anforderung der Software nicht hoch ist.
6.Eine Steuerungssoftware wie z. B. Traincontroller, Windigipet oder RocRail (Open Source, gratis)
Wer Kompetenz im Bereich IT bzw. mit PC-Programmen besitzt, der ist bei RocRail gut aufgehoben, da dies ein "Open-Source-Programm" und somit kostenfrei ist. Englisch-Kenntnisse sind hier allerdings notwendig.
Wer ein "Anwender-Freundliches" Programm möchte mit guter Beschreibung und hilfreichem Forum, der ist als Märklinist z. B. bei Win-Digipet oder Traincontroller sehr gut aufgehoben. Beide Programme sind bereits seit vielen Jahren auf dem Markt und haben eine große Fangemeinde sowie eine kostenlose Demo-Version als Download, damit man sich vorher bereits ein Bild des Programmes und seiner Möglichkeiten machen kann. Beide Programme sind über "Google" sehr einfach zu finden. Win-Digipet kann auch im MMC-Online-Shop erworben werden (Artikel-Nr. im MMC-Online-Shop: WD78100)